Abwasserwärmenutzung Nordwestbad Bochum
Kurzbeschreibung
Die Emschergenossenschaft und die Stadtwerke Bochum GmbH verfolgen gemeinsam das Projekt, die Wärme des Abwassers aus einem in Bau befindlichen neuen Mischwasserkanal für die Beheizung des von der Stadt Bochum betriebenen "Nordwestbad Bochum" zu nutzen. Die Emschergenossenschaft wird innerhalb des gemeinsamen Vorhabens den Bau und Betrieb des Wärmetauschers einschließlich der erforderlichen Mess- und Regelungstechnik übernehmen, die Stadtwerke Bochum GmbH den Bau und Betrieb der Heizzentrale. Der Abwasserkanal ist etwa 200 Meter von der Heizzentrale des Schwimmbades entfernt.
Der Trockenwetterabfluss im Kanal liegt bei 140 Liter/Sekunde, die Abwassertemperatur liegt auch in den Wintermonaten bei 12°C. Damit reicht die zur Verfügung stehende Wärmemenge für den geplanten Zweck völlig aus. Sie soll über einen 120 Meter langen Wärmetauscher, der in den neuen Kanal eingebaut wird, entnommen werden und durch eine von einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Strom versorgte Wärmepumpe auf eine Heiztemperatur von 50 - 55 °C angehoben werden. Auch die erzeugte Wärme des BHKW wird komplett im "Nordwestbad Bochum" genutzt. Damit wird die Grundlast der Beheizung des Bades und Aufladung der Warmwasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von 8.000 Litern gewährleistet. Zwei vorhandene Gasbrennwertkessel decken Bedarfsspitzen ab. Statt für bisher 1.700 werden sie künftig nur noch für 500 Volllaststunden eingesetzt.
Die bisher für Heizzwecke benötigte Gasmenge von 2.952 Megawattstunden/Ar kann durch die Abwärmenutzung auf 1.857 Megwawattstunden/Fläche (Ar) reduziert werden. Die CO2-Emissionen verringern sich dadurch um 220 Tonnen pro Jahr (37 Prozent).
Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium mit rund 240.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm gefördert.