Erneuerung der Innenstadtbeleuchtung
Kurzbeschreibung
Die Stadt Aalen wurde etwa 1240 am Fuße der Schwäbischen Alb gegründet. Der wirtschaftliche Aufschwung Aalens kam 1828 mit der Industrialisierung. Ein halbes Jahrhundert später wurden die benachbarten Dörfer durch Eisenbahnlinien erschlossen und 1935 wurde die elektrische Straßenbeleuchtung eingerichtet. Die Eingliederung einiger benachbarter Gemeinden in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts bestimmt das heutige Bild der Flächenstadt mit ihren sieben Stadtbezirken. Aalen ist mit etwa 66.000 Einwohnern heute wirtschaftliches Zentrum der Region Ostwürttemberg, wobei der produzierende Bereich, vor allem die Metallverarbeitung, immer noch die Wirtschaftsstruktur bestimmt.
In der historischen Innenstadt Aalens bestimmen differenzierte Raumfolgen mit unterschiedlichen Straßenquerschnitten, Natursteinpflasterbeläge und einzelne Baumgruppen das Bild. Die Straßenbeleuchtung war bisher nur auf die Horizontale ausgerichtet.
Trotz einer energiesparenden, innovativen Beleuchtung soll die Aalener Altstadt ihren historischen Charakter beibehalten. Licht und Raum sollen in Einklang gebracht und eine angenehme Atmosphäre am Abend und bei Nacht geschaffen werden. Mit dem Aalener Beleuchtungskonzept, das Teil eines innerstädtischen Gesamtkonzeptes ist, ist dies gelungen. Am historischen Marktplatz, dem Alten Kirchplatz und in drei angrenzenden Straßen wurden frei strahlende Kugelleuchten, die mit ineffizienten Quecksilberdampf- Hochdrucklampen bestückt waren, gegen Flächenstrahler, die an den Gebäuden in etwa 12 Metern Höhe befestigt sind, ausgetauscht und mit Halogen-Metalldampflampen (35 Watt) bestückt. Mittels der Strahlungscharakteristik der neuen Leuchten (Abstrahlwinkel 2 x 20 Grad in Querrichtung und 2 x 45 Grad in Längsrichtung) in Verbindung mit der Leuchtmitteltechnik (Leuchtmittel in Kombination mit dem Vorschaltgerät) wird eine erhebliche Verringerung des Energieverbrauchs erreicht. Die Erhöhung der vertikalen Beleuchtungsstärke verbessert außerdem die Gesichtserkennung und steigert damit das Sicherheitsgefühl der Passanten. Die unter den Giebeln der Gebäude angebrachten Strahler erhellen zu einem Teil auch die Hausfassaden und tragen so zu einer verbesserten räumlichen Wahrnehmung bei. Die Orientierung im Raum wird so für die Fußgänger erleichtert. Der Einsatz elektronischer Vorschaltgeräte erschließt weitere Energieeinsparpotenziale von etwa 10 Prozent gegenüber konventionellen Vorschaltgeräten.
Mit der Sanierung der 68 Leuchtstellen spart Aalen jetzt jährlich 22.864 Kilowattstunden. Dadurch reduzieren sich die Energiekosten um 3.430 Euro (bei 0,15 Euro/Kilowattstunde). Durch die realisierte Energieeinsparung können <12,7 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden.
Die Stadt Aalen wurde erster Preisträger in der Kategorie „Sanierung 50.000 bis 100.000 Einwohner“ im Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“. Mit dem Förderschwerpunkt sollten Kommunen auf die Möglichkeiten, Energie einzusparen und damit ihre Kosten langfristig zu senken, aufmerksam gemacht werden.