Innovatives hochpräzises Lackiersystem zur Vermeidung des Oversprays
Realisierung eines ressourceneffizienten und innovativen Systems zur Lackierung von Kunststoffteilen
Umweltentlastung
Umweltentlastung
Kurzbeschreibung
Die Hertfelder GmbH ist ein mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen mit 44 Arbeitnehmern. Es ist im Bereich des Oberflächenfinishs für Kunststoffteile tätig und beschichtet beispielsweise Karosserieteile, Badezimmerarmaturen und Gebrauchsgütergehäuse.
Das Unternehmen realisierte ein ressourceneffizientes und innovatives Lackierverfahren von Kunststoffteilen. Während bei bisher betriebenen Verfahren Material- und Energieverluste insbesondere durch den bei der Sprühapplikation entstehenden Overspray hervorgerufen wurde, erfolgt in der neuen Anlage die Lackierung mit Hilfe von Industrierobotern mit hoher Präzision und in geringem Abstand zur Kunststoffoberfläche. Durch das konturnahe Abfahren der Bauteiloberfläche durch die Applikation kann der Overspray erheblich reduziert sowie das ungewollte Beschichten von Bauteilrückseiten weitestgehend vermieden werden. Weitere innovative Bestandteile der neuen Lackieranlage sind der Transport der zu beschichtenden Teile auf rotierenden Teileträgern durch die einzelnen Prozessschritte Reinigung, Lackierung und Trocknung und der Dampfwascher im Wasch- und Reinigungsprozess. In Kombination mit einer nachfolgenden Trockeneisreinigung kann im Vergleich zum bisherigen Verfahren (nasschemische Reinigung mit druckluftunterstützter Entfeuchtung) Energie, Wasser und Chemikalien eingespart werden. Eine Mehrfarbenlackierung mit Hilfe des Einsatzes einer piezobasierten Mikrodosierung sowie des InkJet-Technologie wurde bisher nur zu Demonstrations- und Evaluierungszwecken durchgeführt.
Ziel ist es, mit der neuen Maschine ein Maximum an Energie- und Materialeinsparungen zu erreichen sowie gleichzeitig die Effizienz des Produktionsprozesses zu erhöhen und Fertigungszeiten zu minimieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Beschichtungen kann mit der neuen Anlage der Lackverbrauch um 57 Prozent verringert werden. Beispielsweise bei der Lackierung von Außenspiegeln konnte die Ausschussquote von 12 Prozent in der herkömmlichen Anlage auf 4 Prozent in der neuen Anlage vermindert werden, also um 66 Prozent. Der jährliche Verbrauch an thermischen Energieträgern bei der Trocknung verringerte sich um 40 Prozent. Beim elektrischen Strombedarf beträgt die Reduzierung 28 Prozent. Dieses bedeutet eine jährliche Einsparung der Energie in Höhe von 71 Tonnen CO2-Äquivalenten.