Minimierter Wasserbedarf in der NE-Metallindustrie durch Einsatz der Umkehrosmose
Kurzbeschreibung
Die "Berzelius" Stolberg GmbH in Stolberg/Nordrhein-Westfalen ist ein Primärbleierzeuger. Es werden jährlich ca. 150.000 Tonnen Blei in Form von Fein- und Weichblei sowie Bleilegierungen hergestellt.
Das Unternehmen wendet schon seit Jahren eine moderne Technologie zur Verarbeitung von Bleikonzentraten und sekundären Rohstoffen an. Dadurch konnten die Produktionsprozesse hinsichtlich der Luftreinhaltung und Energieeinsparung optimiert werden. Es fallen jedoch immer noch vergleichsweise große Abwassermengen mit hohen Schwermetallgehalten an, die durch das geplante Projekt deutlich gemindert werden sollen.
Im Rahmen des Vorhabens soll erstmalig die Membrantechnologie mit Umkehrosmose zur Abwasserbehandlung eingesetzt werden. Die Technologie wird zwar bereits für verschiedene andere Industrieabwässer angewandt, nicht jedoch im Bereich der Erzeugung von Nichteisenmetallen. Voraussetzung für die gezielte Behandlung der unterschiedlich zusammengesetzten Abwässer ist eine konsequente Entflechtung der einzelnen Abwasserströme. Dazu werden neue Pumpstationen und Rohrleitungen installiert.
Die Umkehrosmose wird mehrstufig ausgelegt, da nicht alle Brauchwasser die gleichen Qualitätsansprüche aufweisen. Das Kühlwasser wird lediglich einmal gereinigt, während das Wasser für die Dampferzeugung und für den Einsatz in der Produktion in einer weiteren Membraneinheit und anschließend in einer Ionenaustauscheranlage weiter gereinigt wird.
Die Umweltschutzwirkungen liegen hauptsächlich in der Reduzierung des Abwassers auf etwa ein Drittel der bisherigen Menge und der damit verbundenen Senkung der Schwermetallfracht von Cadmium, Arsen, Blei und Zink. Gleichzeitig sollen zwei Drittel des Abwassers nach der Behandlung innerbetrieblich weiter verwertet werden. Der Wasserbedarf soll insgesamt erheblich verringert werden.
Das in der Umkehrosmose anfallende stark mit Schwermetallen angereicherte Konzentrat wird in die neu geplante Abwasserbehandlungsanlage eingespeist. Dabei werden Arsen und Thallium gefällt und entsorgt. Der übrige stark bleihaltige Gipsschlamm wird den Vorstoffen zugeführt und stofflich weitgehend verwertet.