SEO – Stofflich-energetische Optimierungsanlage für D-Hölzer

Innovatives Projekt zur stofflichen Verwertung von D-Hölzern

Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
4.520 Tonnen/Jahr
Material
Material
29.300 Kubikmeter/Jahr Einsparung von Holz
Branche
Holzverarbeitung
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
Westerwälder Holzpellets GmbH
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Laufzeit
2016 - 2018
Status
Abgeschlossen
Erreichte
Umweltentlastung
Einsparung von CO₂-Emissionen
Einsparung von CO₂-Emissionen
4.520 Tonnen/Jahr
Material
Material
29.300 Kubikmeter/Jahr Einsparung von Holz

Kurzbeschreibung

Die Westerwälder Holzpellets GmbH stellt Holzpellets aus Sägemehl und Waldholz her. Ziel des Vorhabens ist es, aus D-Holz hochwertige Teilabschnitte herauszuschneiden und diese einer stofflichen Verwertung zuzuführen. Bei D-Holz handelt es sich um minderwertiges Holz mit Qualitätsmängeln, wie Faulstellen oder stark gekrümmte Wuchsformen. Nach dem Stand der Technik ist es nicht möglich, dieses Holz nach dem Ausmaß der Beschädigungen zu sortieren und mangels Maschinengängigkeit in Sägewerken zu schneiden. Bisher wurde dieses Holz daher komplett zur Brennstoffproduktion (Holzpellets oder Scheitholz) eingesetzt.

Mit dem Vorhaben wird ein Sägewerk vorgeschalten zum Pelletierwerk betrieben und D-Holz anteilig auch stofflich verwertet. Nach der Anlieferung des D-Holzes werden die Holzstämme in einer Sortieranlage vereinzelt, entrindet und lasergestützt vermessen. Eine innovative Ultraschallprüfung soll die Holzart (Hartholz, Weichholz) bestimmen und das Holz auf Fehlstellen untersuchen, die von außen nicht sichtbar sind. Dazu werden mehrere Ultraschallprüfknöpfe in einem bestimmten Abstand zueinander an den Stamm angesetzt. In der Praxis konnte dieses Verfahren nicht etabliert werden, da die Kontaktköpfe nicht für die Vorschubgeschwindigkeiten der Produktion geeignet sind. Es zeigt sich, dass die Ultraschallvermessung im Bereich der Sägelinie möglicherweise geeigneter angebracht werden kann, da dort geringere Vorschubgeschwindigkeiten vorliegen. Stattdessen führen die Maschinenführer eine Sortierung des Holzes anhand optischer Kriterien durch.

Das sägefähige Material wird chargenweise in einer innovativen Kombination aus Kappsäge, Rundstabfräse, Profiliermaschine und Vielblatt-Horizontalschnittsäge zu Schnittholz für die Verpackungsindustrie verarbeitet. Anschließend werden die Bretter vereinzelt, um eine optische Qualitätskontrolle vorzunehmen und bei Mängeln gegebenenfalls nachzubearbeiten. Zum Schluss werden die Bretter und Kanthölzer sortiert, gestapelt und für den Versand in die heimische Verpackungsindustrie vorbereitet.

Die Erfahrungen aus dem Betrieb zeigen, dass die Maschinen und Anlagen für die Produktion geeignet sind. Das stark gekrümmte Holz kann dadurch in Abschnitte geteilt und maschinell bearbeitet werden. Auch können erstmalig sehr kurze Hölzer von bis zu 1,02 Metern Länge in einem getakteten Verfahren bearbeitet werden (Stand der Technik 2,50 Meter). Nicht sägefähiges Material wird dabei aussortiert und als Rohstoff für die Pelletproduktion genutzt.

Es können dadurch bei einem jährlich D-Holz Input von 90.000 Festmetern mehr als 72.000 Festmeter in das Sägewerk eingebracht werden. Für die stoffliche Verwertung ist das produzierte Schnittholz in Höhe von 29.345 Kubikmeter geeignet und wird zur Herstellung von Paletten verwendet. Dies entspricht einer Ausbeute von mehr als 32 Prozent, vom dem in die Produktion eigebrachten D-Holz. Durch Optimierungen im Betriebsablauf, wie z.B. effizientere Schnittbilder, wurden die Ausbeutegewinne aus dem D-Holz seit Inbetriebnahme der Anlage sukzessive erhöht. Es ist Potential für weitergehende Optimierungen vorhanden, die diese Ausbeute in Zukunft vermutlich noch weiter verbessern können.

Durch dieses Vorhaben ergeben sich jährliche CO2-Einsparungen in Höhe von ca. 3.100 Tonnen, da die heimische Wertschöpfung aus lokalen Rohstoffen gestärkt wird und weniger Transporte aus dem Baltikum erforderlich sind. Weiterhin werden durch Fahrwegverkürzungen innerhalb Deutschlands, die aus einem geringeren Bedarf an Sägespänen zur Pelletproduktion resultieren, ca. 370 Tonnen CO2 je Jahr eigespart. Durch die stoffliche Verwertung der D-Hölzer kann eine Substitution von höherwertigen C-Hölzern erfolgen, wodurch jedes Jahr 1.050 Tonnen CO2 im Wald gespeichert bleiben können. Durch das Vorhaben können damit insgesamt ca. 4.520 Tonnen weniger CO2 pro Jahr freigesetzt werden.

Das neue Verfahren zur stofflichen Verwertung der D-Hölzer ist auf eine Vielzahl holzverarbeitender Unternehmen übertragbar, die die anfallenden Sägenebenprodukte direkt weiterverarbeiten oder an nahe Betriebe der Holzwerkstoff- oder Pelletindustrie verkaufen.