Innovative, energie- und ressourceneffiziente Kleinteil-Feuerverzinkungsanlage

Branche
Metallverarbeitung
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
Otto Lehmann GmbH
Bundesland
Bayern
Laufzeit
2010 - 2011
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Die Otto Lehmann GmbH ist ein mittelständisches Traditionsunternehmen, das Bauartikel aus Stahl und Nichteisenmetallen wie Bedachungsartikel, Schneefangsysteme und Halterungen für Solar- und Photovoltaikanlagen herstellt.

Eine neue Feuerverzinkungsanlage für Kleinteile soll den Energie- und Ressourceneinsatz signifikant reduzieren. Feuerverzinken ist ein Standardverfahren zur Bildung einer besonders widerstandsfähigen und langlebigen Korrosionsschutzschicht. Dazu werden die Teile in verschiedenen Tauchbädern (Entfettungs-, Beiz- und Fluxbad) vorbehandelt und nach dem Trocknen verzinkt und nachbehandelt.
Wesentlicher Bestandteil des Projektes ist die nahezu vollständige Automatisierung des Verzinkungsprozesses von der Vorbehandlung bis hin zur Montage. Dies wird unter anderem durch die Umstellung von Gestell- auf Trommeltechnik erreicht. Während die Bestückung der Gestelle zuvor manuell erfolgte, erlaubt die Trommeltechnik den Transport und die Vorbehandlung der Werkstücke als Schüttgut, unabhängig von ihrer Geometrie. Getrennt davon werden zukünftig in der Verzinkung Schleuderkörbe eingesetzt, die überschüssiges Zink über dem Zinkbad abschleudern. Diese Maßnahmen, vor allem die Trennung der Transportmittel in der Vorbehandlung und der Verzinkung, führen zu einer signifikanten Reduzierung des Verbrauchs an Zink und Salzsäure.

Die Trocknung der Werkstücke nach der Vorbehandlung erfolgt nicht mehr in einem mit fossilem Brennstoff betriebenen Trockenofen, sondern mittels elektromagnetischer Infrarotstrahlung. Auf diese Weise ist eine punktuell gezielte und bedarfsgerechte Wärmebehandlung gewährleistet. Die Beheizung der Zinkschmelze erfolgt erstmals direkt durch elektrische Heizelemente (Immersionsstäbe), sodass keine Wärmeverluste wie bei der indirekten Beheizung mit fossilen Brennstoffen entstehen. Die bei der Abkühlung des verzinkten Stahls freigesetzte Energie wird künftig für die Beheizung der Vorbehandlungsbäder wieder genutzt.

Mit diesem Projekt kann die Otto Lehmann GmbH jährlich bis zu 53 Prozent Zink und bis zu 72 Prozent Salzsäure einsparen. Die Reduzierung der CO2-Emissionen beträgt bis zu 889 Tonnen pro Jahr.