Neubau einer intelligenten Kalksandsteinfabrik mit minimalem Energie- und Flächenverbrauch
Umweltentlastung
Umweltentlastung
Kurzbeschreibung
Die Fa. Cirkel GmbH & Co. KG produzierte im Jahr 2017 an vier Standorten Produkte aus Kalksandstein. Für die Produktion werden Ressourcen in Form von Roh- und Brennstoffen verbraucht. Die energie- und materialeffiziente Ausgestaltung von Produktionsprozessen ist ein wichtiger Beitrag zu den Klimaschutz- und Ressourceneinsparungsbemühungen und –zielen der Bundesregierung. Im Zuge der Errichtung eines neuen Werkes der Firmengruppe sollte mit dem Projekt durch Umsetzung verschiedenster Maßnahmen der Ressourcenverbrauch für die Herstellung von Kalksandsteinprodukten deutlich reduziert werden. Konkret wurden die folgenden technischen Ansätze verfolgt und erfolgreich umgesetzt:
- Einbau einer kontinuierlichen Sieblinienmessung inklusive automatischer Berechnung der Packungsdichte.
- Errichtung einer Multifunktionspressanlage mit Werkzeugwechselwagen zur deutlichen Reduzierung von Umrüstzeiten und kombiniertem Betrieb von Presse und Säge und daraus resultierende Reduzierung der benötigten Fertigungslinien.
- Vollständige Werksautomatisierung und intelligente Verschaltung der Prozessschritte.
- Optimierung des Wärmemanagements durch Einhausung der Härtewagen (Wärmetunnel) zum Schutz der Rohlinge vor Abkühlung vor dem Autoklavieren.
- Nutzung der Energie aus der Rückverdampfung zum Aufheizen der Autoklaven (Abwärmenutzung).
Im Betrieb des neuen Werkes konnten im Vergleich zum bestehenden Anlagenmix durch die Umsetzung der oben beschriebenen Maßnahmen folgende Ergebnisse erzielt werden:
- Reduktion des Erdgasverbrauchs um ca. 50 Prozent
- Reduktion des Materialeinsatzes: Branntkalk (-15 Prozent), Sand (-2 Prozent)
- Reduktion des Stahlverbrauchs für den Anlagenbau (wegen Wegfall von Anlagenteilen)
Darüber hinaus konnten im Vergleich zum Status Quo die CO2-Emissionen unter Berücksichtigung von Vorketten aus der Branntkalkproduktion um ca. 40 Prozent (3.000 Tonnen pro Jahr) bzw. 25 Prozent (1.700 Tonnen pro Jahr) ohne Berücksichtigung von Vorketten aus der Branntkalkproduktion reduziert werden.
Die im Projekt realisierten innovativen Ansätze sind grundsätzlich auch in bestehenden Anlagen nachträglich umsetzbar.