Trockenbeleimung als umweltfreundliches Verfahren für die Herstellung von Holzfaserplatten

Branche
Holzverarbeitung
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Laufzeit
2003 - 2005
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Die EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG ist Hersteller von mitteldichten Holzfaserplatten. Typische Faserplattenprodukte sind z. B. Laminatfußböden, Möbel- teile und Dekorationsplatten.

Mehr als 210.000 Kubikmeter Faserplatten werden jährlich hergestellt, wobei Formal- dehydemissionen von bis zu 25 Tonnen/Fläche (Ar) freigesetzt werden. Formaldehyd reizt die Schleimhäute, kann Allergien hervorrufen und steht in dem Verdacht, krebs- erregendes Potential zu besitzen.

Nach herkömmlichen "Blow-Line-Verfahren" werden die Holzfasern im feuchtem Zu- stand beleimt, dann getrocknet und anschließend unter Hitzeeinwirkung zu platten- förmigen Werkstoffen verpresst. Im Trocknungsprozess wird ein erheblicher Teil des Leims durch hohe Temperaturen zerstört. Dies versucht man durch erhöhte Leimdo- sierung zu kompensieren, wodurch hohe Formaldehydemissionen auftreten.

Um die Produktion umweltfreundlicher zu gestalten, soll eine neuartige Trockenbeleimungstechnologie eingeführt werden. Der umwelttechnische Vorteil der geplanten Anlage liegt darin, dass bei der neuartigen Beleimungstechnik der Verfahrensschritt der Faserbeleimung erst nach der Fasertrocknung erfolgt. Hierdurch entfällt die thermische Zerstörung des Leims und die damit verbundene Formaldehydemission.

Durch das neue Verfahren wird eine Reduzierung der Formaldehydemissionen um ca. 60 bis 70 Prozent erreicht. Des Weiteren erreicht man eine erhebliche Energieeinsparung, da die Grenzwerte der TA Luft ohne zusätzliche Abluft- und Abwasserreinigung erreicht werden können.