Verfahren zur Kaltumformung von hochfestem Stahl und Aluminium für den Leichtbau ‚Variotempo‘
Umweltentlastung
Umweltentlastung
Kurzbeschreibung
Die Allgaier-Group ist ein 1906 gegründetes Unternehmen, das sich heute in zwei Geschäftsbereiche, Automotive und Process Technology, teilt. Die Allgaier Sachsen GmbH ist ein neu gegründetes Unternehmen, das in den Bereich Automotive fällt und schwerpunktmäßig Pressteile sowie einbaufertige Karosseriekomponenten produzie- ren wird.
Nach dem derzeitigen Stand der Technik werden Bauteile aus hochfesten Stählen vorwiegend mittels Warmumformung hergestellt. Hierfür ist ein hoher Energie- und Ressourceneinsatz notwendig. Das Unternehmen führt das sogenannte „Variotempo“-Verfahren ein, um künftig die Herstellung vieler dieser Bauteile durch Kaltumformung zu ermöglichen. Hierzu soll am Standort in Oelsnitz/Vogtland eine neuartige Transferpresse für die Großserienproduktion errichtet werden. Zusätzlich soll eine bestehende Presse umgebaut werden, um bei Bedarf auch größere bzw. komplexere Bauteile in einem koppelbaren Prozess produzieren zu können.
Mit dem neuen Verfahren können Gewichtseinsparungen von bis zu 60 Prozent pro Bauteil erreicht werden. Die tatsächliche Umweltentlastung ist abhängig von den künftig zu produzierenden Bauteilen. Eine Beispielrechnung unter Zugrundelegung einer Produktion von 100.000 Pkw-Radhäusern ergibt eine Einsparung von ca. 92 Megawattstunden bzw. 34 Tonnen CO2 pro Jahr. Gleichzeitig wird mit dem neuen Verfahren auch die Fertigung von komplexen, bisher mehrteiligen als nunmehr eintei- liges Bauteil möglich, wodurch aufwendige Fügeprozesse in Form von Schweißen oder Kleben künftig reduziert werden oder sogar komplett entfallen können. Aufgrund der verringerten Anzahl an Fertigungsschritten kommt es zu weniger Material- einsatz, einer Verminderung der Ausschussquote und somit zu Materialeinsparungen.
Bei dem von Allgaier entwickelten „Variotempo“-Verfahren handelt es sich um ein grundlegend neues Umformverfahren für hochfesten Stahl und Aluminium, mit dem Umformgrade erreicht werden können, die im Kaltumformungsprozess bisher nicht realisierbar waren. Das neue Verfahren besitzt einen hohen Modellcharakter, da es nicht nur im Automotivbereich eingesetzt werden kann, sondern auch im Gehäuse- und Behälterbau, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Haushaltsgeräte- industrie.