Errichtung eines strohbefeuerten Heizkraftwerkes (BEKW Bioenergiekraftwerk Emsland)

Branche
Energieversorgung
Umweltbereich
Luft
Fördernehmer
BEKW Bioenergiekraftwerk Emsland GmbH & Co. KG
Bundesland
Niedersachsen
Laufzeit
2010 - 2013
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Die BEKW Bioenergiekraftwerk Emsland GmbH & Co. KG (BEKW) wurde 2007 von der Emsland-Stärke GmbH und der BE Bioenergie GmbH & Co. KG zum Zweck der Errichtung und des Betriebes von Bioenergiekraftwerken zur Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen gegründet.
Mit dem Projekt soll ein Strohheizkraftwerk zur gekoppelten Strom-, Wärme- und Prozessdampferzeugung errichtet werden. Die Verbrennungsanlage ist für 10,2 Megawatt Bruttostromleistung und 49,8 Megawatt Feuerungswärmeleistung konzipiert. Eine Nettostromleistung von 9 Megawatt wird in das öffentliche Netz eingespeist. Die Prozesswärme und der Hochtemperatur-Dampf werden für die benachbarte Fabrik der Emsland-Stärke GmbH zur Verfügung gestellt. Das hoceffiziente Kraft-Wärme-Kopplungskonzept wird durch ein Nahwärmenetz zur Versorgung von Liegenschaften in der Gemeinde Emlichheim ergänzt. Insgesamt wird somit eine Primärenergieaus- nutzung von etwa 90 Prozent erreicht.

Als Brennstoff wird ausschließlich Stroh (ca. 75.000 Tonnen/Fläche (Ar)) aus dem regionalen Getreideanbau im Umkreis von durchschnittlich 60 Kilometern verwendet. Damit wird ein Nebenprodukt der Landwirtschaft eingesetzt, das bisher keine Verwendung findet und mit der geplanten Anlage erstmals in Deutschland in größerem Umfang energetisch genutzt werden kann. Durch die Beteiligung der Landwirte in der Umgebung als Kommanditisten des Strohheizkraftwerks kann das benötigte Heizma- terial sicher bereitgestellt werden.

Unter Berücksichtigung der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) sowie der verdrängten fossilen Energie können jährlich Emissionen in Höhe von rund 89.500 Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden werden. Die bei der Verbrennung des Strohs anfallenden Aschen werden aufbereitet und soweit nach Düngemittelverordnung zulässig, als landwirtschaftlicher Dünger genutzt.