Erwerb einer einstufigen Extrusionsblasmaschine für Kunststofftuben
Kauf und Errichtung einer innovativen, umweltfreundlichen Extrusions-Blasmaschine für Ein-Stufen-Blasprozesse zur Fertigung von Kunststofftuben
Kurzbeschreibung
Alpla betreibt für Kunden Produktentwicklungen, realisiert Verpackungslösungen aus Kunststoff und produziert Kunststoffflaschen (z.B. Mehrschichtflaschen) und andere Gebinde (Dosen, Kanister) aus HDPE und LDPE (High und Low Density Polyethylen) sowie aus PP (Polypropylen) und PET-G (Glykol-modifiziertes Polyethylenterephtalat) vornehmlich auf der Basis der Extrusionsblasform-Technologie. Alpla versteht sich als Systemlieferant u.a. für Flaschen mit Verschluss.
Man unterscheidet nach der Art des Herstellungsprozesses grundsätzlich zwei Arten von Kunststoff-Tuben:
Erstens spricht man von extrudierten Tuben, bei denen der Tubenkörper aus einem nahtlosen extrudierten Kunststoffrohr hergestellt wird, an den in einem zweiten Schritt die Tubenschulter angebracht wird. Zweitens spricht man von sogenannten Laminattuben, bei denen der Tubenkörper aus einem flächigen Laminat hergestellt wird, das über einen Dorn zu einer Röhre geformt und dann an den Überlappungspunkten verschweißt wird. Auch hier wird in einem zweiten Schritt die Tubenschulter angebracht. Zum Anbringen der Tubenschulter werden in der Regel die Schultern durch Compression Molding in einer speziellen Maschine („Header“) ausgeformt und zeitgleich mit dem Tubenkörper verbunden, oder es werden zuvor im Spritzguss hergestellte Schulterstücke z.B. über Induktion mit dem Tubenrohling verschweißt.
In dem Vorhaben sollte aus umweltpolitischen, betriebswirtschaftlichen, technologischen und gesundheitstechnischen Gründen eine innovative, umweltfreundliche Extrusions-Blasmaschine für Ein-Stufen-Blasprozesse zur Tubenfertigung bei Alpla in Betrieb genommen werden, die den Stand der Technik für die Herstellung von Tuben aus Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) bei weitem übertrifft. Diese Extrusions-Blasmaschine basiert auf der Blow Moulding Unlimited (BMU) Technologie und vereint die Herstellungsschritte Granulateinspeisung, Extrusion, Kalibrierung und Schneiden in einem Prozess. Am Ende dieses Prozesses steht die fertige Tube. Die neue Technologie sollte im Vergleich zu üblichen Herstellungsverfahren mehr als 35 Prozent Material und 46 Prozent Energie einsparen.
Trotz Serienreife des neu entwickelten Produktionsverfahrens konnte das Vorhaben nicht mit den Kooperationspartnern der Kosmetikindustrie kommerziell umgesetzt werden. Ungeachtet der oben genannten Tatsache hat die Alpla das Produktionsverfahren auf der neuartigen BMU-Produktionsmaschine im Rahmen einer Werkzeug- und Maschinenqualifizierung auf Produktionstauglichkeit testen können. Die hierbei produzierten Tuben haben den definierten Qualitätsmerkmalen entsprochen. Das Produktionsverfahren konnte demnach in einem kurzen Produktionslauf erfolgreich eingesetzt werden. Eine technische Betrachtung der Ergebnisse des Vorhabens zeigt keine Beanstandungen. Das Ziel, den Materialverbrauch pro Tube von 16,2 Gramm auf 11,9 Gramm zu senken, wurde erreicht.
Perspektive:
Alpla setzt in vielen Produkten einen hohen Anteil an Kunststoffrezyklaten ein, die zu einem großen Anteil aus eigenen Betrieben stammen. Der Rezyklatanteil der bei Alpla hergestellten Kunststofflaschen liegt bei über 45 Prozent. Der Einsatz von Rezyklaten ist theoretisch auch bei den innovativen Tuben möglich, war aber nicht Bestandteil geförderten Vorhabens.