Steigerung der Materialeffizienz von Hartholz

Branche
Holzverarbeitung
Umweltbereich
Ressourcen
Fördernehmer
Albrecht Sattelmacher KG Holzsägewerk
Bundesland
Niedersachsen
Laufzeit
2014 - 2015
Status
Abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Das Hartholzsägewerk Albrecht Sattelmacher KG produziert besäumte und unbesäumte Ware, wie Landhausdielen, aus Eichen-, Buchen- und Eschenholz. Die Ware wurde bisher zu einem Teil besäumt und zum anderen Teil unbesäumt eingeschnitten und im Anschluss in einer internen Trocknungsanlage technisch getrocknet. Nach dem Stand der Technik werden besäumte Bretter zuerst eingeschnitten und im Anschluss getrocknet. Da das Holz durch die Trocknung schrumpft und sich durch unterschiedlich starke Schrumpfung leicht verzieht, werden die Bretter bisher mit Breitenübermaß eingeschnitten und im Anschluss an die Trocknung durch Hobeln und Schleifen auf die gewünschte Standardgröße gebracht. Da jedes Brett unterschiedlich stark schrumpft, ist ein generelles Breitenübermaß von 12 Prozent für die Breitenlegalisie- rung und 5 Prozent für den Trockenschwund pro Brett üblich.

Ziel des aus dem Umweltinnovationsprogramm geförderten Vorhabens war es, die besäumte Ware materialeffizienter herzustellen und dabei die wichtige Ressource Holz einzusparen. Realisiert wurde die Erhöhung der Materialeffizienz durch die erstmalige großtechnische Umsetzung einer innovativen Verfahrenskombination von Holztrocknung mit anschließender Besäumung. Die Materialeinsparung erreicht die Firma dabei durch die Verminderung des Übermaßes beim Einschnitt. Die Bretter werden zuerst unbesäumt mit einem angepassten Einschnittmuster eingeschnitten und dann in der internen Trocknungsanlage getrocknet. Im Anschluss werden die Bretter ohne Übermaß auf die größtmögliche Standardgröße gesägt und sind dann verkaufsfertig. Das Übermaß für die Breitenlegalisierung kann dadurch fast vollständig vermieden werden, und 10 Prozent des Schnittholzes werden eingespart. Unter Berücksichtigung der vorangegangenen Bearbeitungsschritte entspricht dies einer Rundholzeinsparung von 930 Festmeter pro Jahr, die nun einer anderen hochwertigen Nutzung zukommen können. Aufgrund des verminderten Holzverbrauches verringert sich auch der Rundholztransport um ca. 52 LKW Anfahrten. Dadurch sinken die CO2-Emissionen aus dem LKW Transport um rund 10 Prozent. Dies entspricht einer Reduzierung um 12.308 Kilogramm CO2 pro Jahr.

Zusätzlich werden die CO2-Emissionen aus der betriebsinternen Feuerungsanlage durch den Einsatz von getrocknetem Restholz, welches einen höheren Heizwert als das bisher verwendete feuchte Restholz hat, gesenkt. Die erfolgreiche Realisierung der innovativen Verfahrenskombination durch die Albrecht Sattelmacher KG trägt zur Fortschreibung des Standes der Technik im Bereich der Hartholzsägewerke bei.

Das Projekt wurde im Förderschwerpunkt „Materialeffizienz in der Produktion“ des Umweltinnovationsprogramms des Bundesumweltministeriums gefördert. Ziel des Förderschwerpunkts ist es, Produktionsabläufe zu optimieren, um natürliche Ressourcen zu schonen.